Waldtherapie - was verstehen wir darunter?
Vorab eine wichtige Information: bisher gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum noch keine einheitliche Definition von Waldtherapie.
Die Einen verstehen darunter PsychoTherapie im Wald, mitunter wird der Wald als Co-Therapeut gesehen, die Anderen nutzen den HeilWald eher als Bewegungs- und Entspannungsraum mit positiven heilklimatischen Effekten und physiotherapeutischen Maßnahmen, wieder Andere verstehen darunter gar die Heilung des Waldes...
Wir von "Mensch & Wald" wollen zu einer Begriffsklärung beitragen. Wir laden ein zum fachlichen Austausch. Wir recherchieren in der zugänglichen Fachliteratur und wir vernetzen uns mit den Menschen, die bereits im Themenkomplex Mensch & Wald & Gesundheit arbeiten, forschen, wirken.
Ein gemeinsamer Nenner in der Waldtherapie scheint das "Waldbaden" zu sein, auch unser Ansatz orientiert sich zum großen Teil an dem japanischen "shinrin yoku".
"Waldbaden" (jap. shinrin yoku) als ein wichtiger Bestandteil der Waldtherapie
Hier werden die Menschen eingeladen, für einen längeren Zeitraum in die heilsame Atmoshäre des Waldes einzutauchen - zu Baden. Therapeutisches "Waldbaden" birgt ein enormes Zukunftspotential, denn es kann nahezu von Jedem jederzeit (auch zur Selbstheilung) angewendet werden, sofern die Grundlagen des Waldbadens bekannt sind und die entsprechenden Heilwälder erreichbar und begehbar sind.
Begleitet werden die "Waldbader" von Fachleuten, die verantwortungsvoll den "Rahmen" halten. Das können Menschen aus Heilberufen, aus sogenannten "Grünen Berufen" oder aus pädagogischen Berufen sein, die nach einer fundierten Einweisung sowohl die Sicherheit im Wald, als auch die psychologische Betreuung gewährleisten können und genau wissen, wie, wann und wo die größten Heileffekte zu nutzen sind.
Da es im Moment noch keine einheitliche Vorgehensweise in der Waldtherapie gibt, werden die Talente und Fähigkeiten der Waldbegleiter immer eine individuelle Note der Bade-Events ermöglichen. So können Meditation, Körperübungen, Atemprogramme, Naturerlebniselemente, psychotherapeutische Begleitung, coaching und weitere Elemente Einzug in die Veranstaltung halten - nach Absprache und je nach Zielgruppe und Anbieter.
Erfolgreiche Waldtherapie ist eng verknüpft mit dem Besuch ausgewählter Waldgebiete, die zum Einen wissenschaftlich erhobene Auswahlkriterien erfüllen sollten (sog. zertifizierte "Kur-und Heilwälder") zum Anderen individuellen persönlichen Vorlieben, Stimmungen und Anliegen der Besucher dienen sollten.
Die Frage nach dem "Lieblingswald" macht deutlich, wie individuell Waldästhetik empfunden wird und wie unterschiedlich die Menschenseele auf sogenannte "Psychotope" in der Natur anspricht.
Wesentliche Kriterien für eine heilende Waldatmosphäre sind erfüllt, wenn sich die Menschen sicher und wohl fühlen und aus Ihrem Walderleben Kraft und Lebensfreude schöpfen.
Besonders geeignet scheinen Bereiche mit hohem Anteil von Nadelhölzern, da hier der Gehalt von ätherischen heilenden Substanzen, den sogennanten Terpenen, erwiesenermaßen besonders hoch ist.
Ein weiteres Auswahlkriterium ist der sogenannte "Savannencharakter" - ein lockerer Baumbestand mit übersichtlichem, lichtem Unterwuchs. Hier fühlen wir Menschen uns sicher, hier können wir entspannen und unsere "Fluchtreflexe", die in der dichten "Wildnis" stärker ausgeprägt sind, abschalten - eine wesentliche Voraussetzung, Körper und Geist zu harmonisieren und zur gewünschten Ruhe zu kommen.
Es wird in enger Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern, Planungsbüros und den Landesforstanstalten nach geeigneten Standorten gesucht - gerne auch in Ihrer Region..
Wenn Sie Interesse an einer Beratung haben, wenden Sie sich gerne an uns - unsere Kooperationspartner stehen Ihnen für Ihre Planung zur Verfügung.